DIE SPRACHE DER MUSIK ist nicht von dieser Welt
RHANI KRIJA spielt sowohl mit den großen Namen wie Sting, Peter Gabriel, Prince und vielen mehr als auch in zahlreichen kleineren Projekten. Bei allem hat er eine feste musikalische Mission. Worin die besteht, erzählt er im Gespräch.
Den gebürtigen Marokkaner, der schon lange in Deutschland lebt, kennt man vor allem als Percussionisten an der Seite von Sting. In der letzten Zeit ist jedoch so einiges mehr passiert – unter anderem Dinge, die er noch nie zuvor gemacht hat…
Rhani, wie hast du die zwei Jahre fast ohne Gigs verbracht?
Es sind natürlich viele schöne Projekte ins Wasser gefallen oder verschoben worden. Natür- lich gab’s da am Anfang auch Panik. Das Letzte vor der Pandemie war die Tour mit Dominic Miller [Gitarrist von Sting], die wir allerdings abbrechen mussten. Dann war ich erst mal zu Hause, und die Zeit wollte ich auch bewusst mit der Familie nutzen. Durch diese Situation haben sich aber andere Dinge ergeben, zum Beispiel das Beethoven-Duoprojekt mit der Pianistin Inga Fiolia und Sachen mit Lilo Scrimali [u. a. Keyboarder der Fanta 4]. Dazu kamen Online-Unterricht und -Workshops. Zum Beispiel haben sich Unternehmen gemeldet, die für ihre Manager Percussionkurse buchen wollten. So was hatte ich noch nie gemacht. Den Online-Unterricht mit herunterladbaren Videos möchte ich künftig ausbauen, denn dazu hatte ich bislang nie die Zeit. Live-Streams hatte ich bis dato auch noch nie gemacht. Mit Sarah Connor gab’s für die Tour, die hoffentlich im März stattfinden wird, hier und da Proben. Auch Sting wollte für sein neues Album im letzten Sommer ein paar Dinge ausprobieren und brauchte dafür, wie er sagte, »rhythmische Inspirationen«. So was hatten wir auch für das »57th & 9th«-Album schon gemacht – damals in seinem Wohnzimmer [lacht] in sei- nem »Lake House« in England. Die Zimmer sind alle unsichtbar verkabelt, sodass man jederzeit aufnehmen kann.
Sting ist also nach wie vor eine feste Größe in deiner Welt…
Ja, und ich bin dankbar, dass er mich im Blick hat, wenn er an Percussion denkt. Im Oktober haben wir ein Konzert im Panthéon in Paris gespielt, worauf ich sehr stolz bin. Bereits 2016 kam eine gemeinsame Tour mit Peter Gabriel zur Sprache: Wir waren bei Sting im Wohnzimmer – und herein kam Peter Gabriel. Ich saß da und bekam den Mund nicht mehr zu [lacht]. Dann haben wir zusammengespielt, und so war ich auf einmal auf der »Rock, Paper, Scissors«-Tour der beiden, die bislang aber nur in den Staaten stattgefunden hat. Europa-Dates sind in Planung.
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